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Geschichtliches aus Schlepzig


Die erste Erwähnung fand der Ort Schlepzig in einer Schenkungsurkunde Heinrich des II. an das Kloster zu Nienburg am 8.August des Jahres 1004. Schlepzig wurde damals Zloupisti genannt, das war die wendische Bezeichnung für Pfahl, da die ersten Behausungen auf Pfählen errichtet wurden.
Aber auch schon vorher war das Gebiet von Schlepzig besiedelt, das beweisen steinzeitliche Bodenfunde im Bereich des Wussegk und in der Nähe des Kirchhofes. Diese Funde lassen auf einen Germanischen Ursprung schließen. Zur Zeit der Völkerwanderung im 3. und 4. Jahrhundert verließen die Germanen ihr Angestammtes Wohngebiet, das schließlich im 6./7.Jahrhundert von den Wenden besiedelt wurde. Seit dem 10.Jahrhundert siedelten die Germanen dann wiederum im Unterspreewald.
Im 12./13.Jahrhundert gehörte Schlepzig zur Burggrafschaft Lübben. Später war der Ort dem Landvogt in Lübben, der nach 1370 die Verwaltungsfunktion ausübte, zinspflichtig. Dies änderte sich auch nicht, als inmitten der Wirren des 30jährigen Krieges die Niederlausitz Herrschaftsgebiet des Kurfürstentums Sachsen wurde. Seit 1815 stand dann Schlepzig unter preußischer Herrschaft.
Von großer historischer Bedeutung ist der so genannte "Wussegk". Der Wussegk ist eine von Fließen umgebene Insel, welche aus moorigem Wiesengelände und einer anschließenden Waldfläche besteht. Vor Jahrhunderten war dort noch ein großer Eichenwaldbestand vorhanden. In der Zeit des 30jährigen Krieges (1618-1648) suchten dort die Menschen vor Feinden und räuberischen Banden Zuflucht. Johann Georg Hutten, der erste Generalsuperintendent der Niederlausitz, predigte hier ungehindert den armen Spreewaldbewohnern das Evangelium. Ein schlichtes Denkmal erinnert heute an diese Begebenheit.
Im Jahre 1769 vernichtete ein großes Feuer die Mühle, 59 Häuser, Pachthaus, Kirche sowie die Pfarr- und Schulwohnung. 1779 wurde eine neue Kirche in Fachwerkbauweise und bäuerlichen Barockstiel gebaut und 1782 eingeweiht.
Die Mühle wurde erst im Jahre 1788, durch den neuen Pächter Georg Streichan, zu einer leistungsfähigen Mahl-, Ölschlag- und Schneidemühle aufgebaut.
Im Agrarhistorischen Museum Schlepzig wird die Geschichte, vom Leben und arbeiten der Landbevölkerung, aus zwei Jahrhunderten vermittelt.